20. März 2024
Schick in Schale geworfen
Ostern steht vor der Tür und in den Geschäften sind Eier -speziell die mit weißer Schale, die man gut färben kann- gefragt wie nie. „Das haben viele der Eier, die unsere Vögel hier im Zoo legen, gar nicht nötig“, behauptet Biologin Alexandra Japes. „Rein weiße Eier sind bei Wildvögeln eher die Ausnahme als die Regel. In der Natur sind die Eier der meisten Vögel an die Umgebung angepasst, um besser getarnt zu sein – denn Eier stehen bei sehr vielen Tieren als nahrhafte Leckerbissen auf der Speisekarte. Weiße Eier sind daher vor allem bei Höhlenbrütern wie Meisen oder Papageien zu finden, deren Eier ohnehin nicht zu sehen sind.“
Die Eier vieler Vögel, die ihr Nest in Hecken oder zwischen Sand und Steinen anlegen, sind in den Farben der Umgebung gesprenkelt. Emueier sind dunkelgrün gefärbt und somit im Gras, wo die australischen Laufvögel bevorzugt brüten, kaum auszumachen. Ebenfalls grün, aber viel heller und glänzend wie Glas, sind die Eier der Schopftinamus. „Wenn diese Färbung jedoch der Tarnung dienen soll, dann scheint das Gras im südamerikanischen Lebensraum der Tinamus deutlich heller zu sein als in Australien“, lacht Japes. „Tarnung ist auch nicht der einzige Faktor, der über die Farbe der Eier entscheidet. Straußeneier sind fast reinweiß, und damit deutlich heller als der Sand, in dem sie üblicherweise abgelegt werden. Diese helle Farbe hängt mit den hohen Temperaturen im Lebensraum der Strauße zusammen: Je dunkler ein Ei, desto stärker heizt es sich auf, was schädlich für den Embryo ist. Da Strauße äußerst wehrhaft sind und ihr Nest dauerhaft bewachen, können sie es sich leisten, bei der Tarnung Abstriche zu machen,“ erklärt die Pressesprecherin des Zoo Neuwied.
Und wer legt die schönsten Eier? „Die schönsten Eier im Zoo sind gleichzeitig auch die, bei denen niemand weiß, warum sie ihre besondere Farbe und Musterung haben, nämlich die des Guirakuckucks. Die haben einen matten, blaugrünen Untergrund und darauf unregelmäßige weiße Sprenkel – von Nahem sehen die fast aus, wie unsere Erde aus dem Weltall betrachtet“, schwärmt Alexandra Japes. „Noch schöner sind nur die bunt bemalten Straußen-Ostereier, die wir ab dem Wochenende wieder in den Gehegen verstecken. Kinder, die in den Osterferien in den Zoo kommen, sollten nach den Eiern Ausschau halten und die dazu passenden Fragen auf dem an der Kasse erhältlichen Rätselbogen beantworten – am Ende der Osterferien verlosen wir unter allen Teilnehmern tolle Preise.“