Unser Artenschutz-Euro
Der Neuwieder Artenschutz-Euro
Der seit dem 28. November 2022 Eingeführte Artenschutz-Euro ist ein freiwilliger Beitrag, der mit dem Eintritt gezahlt wird oder nach Wunsch auch abgewählt werden kann.
Bei einer Erwachsenen-Tageskarte kommt 1€ für den Artenschutz hinzu, bei einer Erwachsenen-Jahreskarte 3€ und bei einer Familien-Jahreskarte 5€. Das Geld kommt zu 100% in situ-Artenschutzprojekten zu Gute, welche bedrohte Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum schützen. Indem Sie den Artenschutz-Euro zahlen, helfen Sie uns, unserer Funktion als Artenschutz-Zentrum noch besser gerecht zu werden. Wir unterstützen den internationalen Artenschutz, und so können Sie uns ganz einfach dabei helfen!
Unsere aktuellen Förderprojekte
Die Altyn Dala Conservation Initiative ist eine 2006 ins Leben gerufene Initiative, welche sich die Wiederherstellung der „Goldenen Steppe“ in Zentralkasachstan zur Aufgabe gemacht hat. Das ursprüngliche Ziel der Initiative, die Rettung der Saiga-Antilope, deren Bestandszahlen in 2005 bedrohlich niedrig waren, wurde mittlerweile erreicht: Die Population stieg auf über 2 Millionen Tiere an, und die Art wurde auf der Roten Liste zurückgestuft von „Vom Aussterben bedroht“ zu „potenziell gefährdet“. Doch die Arbeit der Initiative ist noch nicht beendet: weitere Flächen sollen unter Schutz gestellt werden, weitere Arten gerettet. Ein von der Zoologischen Gesellschaft FRankfurt koordiniertes Teilprojekt besteht darin, große Unpaarhufer wie Wildesel und Przewalskipferde wieder in Zentralkasachstan anzusiedeln. Im Juni 2024 konnten, mit unserer und Ihrer finanziellen Unterstützung, erstmals Przewalskipferde aus der europäischen Zoo-Population in die kasachische Wildnis entlassen werden.
Das ACCP ist eine Kooperation der US-amerikanischen „International Crane Foundation“ und der südafrikanischen Stiftung „Endangered Wildlife Trust“. Das Ziel des Projektes ist der Schutz aller drei in Südafrika heimischen Kranich-Arten durch Schutz der Lebensräume, verbesserten landwirtschaftlichen Nutzungsplänen und Aufklärungskampagnen. Konkret wird aktuell für den Paradieskranich, den Nationalvogel Südafrikas, ein neuer Artenschutzplan erstellt. Dafür müssen Zugrouten, Brutplätze und Populationsdynamik erfasst werden, und Statistiken über Bruterfolge und Sterblichkeit erstellt, wozu unter anderem wilde Kraniche besendert werden müssen. An den rund 23.000€, die für dieses Unterfangen benötigt werden, wollen wir uns durch unseren Artenschutz-Euro maßgeblich beteiligen.
Das „Proyecto Mono Arana“ schützt die aktu vom Assterben bedrothen Braunen Klammeraffen in einem ihrer letzten Lebensräume, dem Caparo Reservat im Westen Venezuelas. Von ehemals 184.000 Hektar tropischen Trockenwalds sind hier nur noch 7000 Hektar zusammenhängendes Waldgebiet übrig, sowie einige stark fragmentierte Reststücke. Die Hauptprobleme sind illegale Landnutzung und Abholzung. Das Spider Monkey Project, dessen Unterstützung aus Europa über die Bioparc Foundation des französischen Zoo De Doué La Fontaine koordiniert wird, beschäftigt vier Ranger, die das Gebiet patroullieren. Zusätzlich werden Waldkorridore aufgeforstet, um die fragmentierten Gebiete zu verbinden und Aufklärungskampagnen betrieben, um die lokale Bevölkerung in den Schutz der Klammeraffen einzubinden. Aus den 4000€, die der Zoo Neuwied in 2023 an das Projekt weitergeben konnte wurden Grundwasserentnahmestellen eingerichtet, um fünf natürliche Wasserstellen im Schutzgebiet bei Trockenheit aufrecht zu erhalten, ein Außenbordmotof für ein Kanu angeschafft, um das Gebiet vom Caparo River aus patroullieren zu können sowie eine Drohne angeschafft, um die fragmentierten Gebiete und die Vorkommen der Klammeraffen und anderer Spezies aus der Luft erfassen zu können.
Die Naturschutzorganisation „Antongil Conservation“ betreibt Biotopschutz im Farankaraina-Wald in der Antongil-Bucht im Nordosten Madagaskars. Dazu gehört neben dem Monitoring der Arten auch der Schutz des Gebietes vor illegalen Aktivitäten wie Abholzung oder Wilderei, sowie die Aufklärung der likalen Bevölkerung über die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen. Dort leben neben zahlreichen anderen Arten wie Fossas, Ringelschwanzmungos und Pantherchamäleons vor allem die hochbedrohten Roten Varis. Das Red Ruffed Lemur Project lokalisiert vereinzelte Rote Varis in den ungeschützten, fragmentierten Waldgebieten in der Umgebung des Schutzgebietes und siedelt diese in das geschützte Farankaraina-Gebiet um, wo sie sich vermehren können. Die Unterstützung für das Projekt aus Europa wird durch den französischen Bioparc Zoo De Doué La Fontaine koordiniert.
Der „Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land“ Anual e.V. engagiert sich für die Erhaltung der bedrohten Gelbbauchunken und betreut eine der größten Populationen im Kreis Neuwied. Die letzten natürlichen Vorkommen der Art beschränken sich auf Reliktpopulationen in ehemaligen Tagebaugebieten und sind nahezu zu 100% von Naturschutzmaßnahmen abhängig. Die Gelbbauchunke benötigt zur Fortpflanzung Kleinstgewässer, die nur temporär Wasser führen. Der ANUAL e.V. sorgt für die Anlage und Netreuung künstlicher Laichgewässer im Pfaffenbachtal.
Der Gesamtbestand der Ecuadoramazone ist durch Zerstörung der Lebensräume in ihrem kleinen Verbreitungsgebiet und illegalen Handel auf unter 2000 Tiere geschrumpft. Die Fundacion Jocotoco hat seit 1998 vor Ort bereits 23.000 Hektar Land erworben und unter Schutz gestellt. Aus den Projektmitteln wird außerdem in „Las Balsas“, dem bedeutendsten Brutgebiet, ein Parkwächter beschäftigt, Nistkästen installiert und Daten wissenschaftliche Daten gesammelt. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) unterstützt das Projekt fachlich und sorgt für die Bereitstellung der Projektmittel. An den jährlich benötigten 28.000€ werden wir uns ab sofort beteiligen.
Das Pakarana ist durch von Zerstörung des Lebensraums und Tier-Mensch-Konflikten stark bedroht, und aufgrund seiner zurückgezogenen Lebensweise kaum erforscht. Seit 2004 gibt es in Kolumbien ein Schutzprojekt für das große Nagetier, für dessen Fortführung jährlich 16.000€ aufgebracht werden müssen. Aus diesen Mitteln wird eine Baumschule aufgebaut, die für die Aufforstung von Waldkorridoren zur Verbindung der isolierten Gebiete genutzt wird. Auch ein Wiederansiedelungsprojekt sowie Aufklärung der lokalen Bevölkerung sollen zum Schutz der Nager beitragen. Zudem läuft ein Akustisches Monitoring, um mehr über die Populationsdynamik in Erfahrung zu bringen. Die ZGAP betreut als Förderpartner das Projekt, welches wir finanziell unterstützen.
Die Peters-Ameive galt seit 55 Jahren als ausgestorben, bevor kürzlich in einem winzigen Gebiet in Ecuador einige wenige Exemplare gefunden wurden. 2020 startete die Fundacion Jocotoco ein über die ZGAP mitfinanziertes Schutzprogramm, welches Vorkommen der seltenen Tiere aufspürt um Erkenntnisse über Verbreitung und Lebensweise zu gewinnen, die zur Erstellung eines Artenschutzplanes unabdingbar sind. Parallel wird eine ex-situ-Population zur koordinierten Zucht aufgebaut, die in Zukunft die wild lebende Population verstärken soll.