Neuzugang im Raubtierrevier
Zögerlich, den langbeinigen Körper leicht geduckt, kommt das Tier langsam näher. Mit eingezogenem Schwanz, den Kopf mit den großen Ohren leicht gesenkt, nimmt der rotbraune Rüde seinen ganzen Mut zusammen und schnappt sich das angebotene Beutestück. „Buster ist noch jung und außerdem neu bei uns. Da ist es total normal, dass er noch etwas schüchtern ist. Aber man merkt schon, dass er im Grunde ein neugieriges Wesen hat“, beschreibt Petra Becker den Mähnenwolf. Buster wurde 2023 im britischen Exmoor Zoo geboren und sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr nach Neuwied umziehen. „Leider dauert die Organisation von Tiertransporten aus Großbritannien seit dem Brexit ewig und bringt einen unglaublichen Papierkrieg mit sich“, erläutert die Tierpflegerin die Gründe für die Verzögerung. Busters Herkunft von außerhalb der EU ist auch der Grund dafür, dass der Mähnenwolf die ersten vier Wochen nach seiner Ankunft im Februar isoliert in Quarantäne verbringen musste: Veterinärmedizinische Auflagen machten das notwendig. Der Umzug nach Neuwied geschah auf die Empfehlung des EEP-Koordinators, der die europäische Zoo-Population managt. Mähnenwölfe sind in ihrem natürlichen Lebensraum in Südamerika bedroht, was hautsächlich am Verlust geeigneter Lebensräume liegt. Mähnenwölfe sind Bewohner offener Graslandschaften wie Chaco oder Cerrado, wo sie trotz ihrer [...]