Über Alexandra Japes

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Pretty in Pink – Flamingos

Dass der erste Eindruck zählt ist eine Volksweisheit – und die hat ihre Berechtigung. Daher ist jede Einrichtung gut beraten damit, ihren Eingangsbereich so ansprechend zu gestalten, dass er Lust auf mehr macht. Wer in den Zoo geht erwartet Tiere zu sehen, und zwar gerne möglichst exotische Tiere, denen man nicht in jedem Wildpark begegnet. „Wir haben daher schon ganz genau überlegt, welches Gehege Besucher gleich im Eingangsbereich als erstes sehen sollen“, erinnert sich Zoodirektor Mirko Thiel. „Die Flamingos haben sich als Empfangskomitee angeboten, da sie auffällig gefärbt sind und in Gruppen leben, außerdem sind sie auch bei schlechtem Wetter meist draußen und müssen nicht abgesperrt werden, wenn mal ein Mitarbeiter auf die Anlage muss.“ Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, aber auch in Spanien und Italien gibt es große Kolonien. In ihrer Lebensweise sind die Vögel eng an stehende Gewässer gebunden, weiß Thiel: „Der Flamingoschnabel ist wie ein Sieb gebaut und darauf spezialisiert, kleinste Teilchen aus dem Wasser zu seihen. Daher sind die größten Flamingokolonien immer an Salzseen oder Brackwasserlagunen zu finden, wo es besonders viele kleine Krebstierchen wie Salinenkrebse und Flohkrebse sowie Algenpartikel im Wasser [...]

Pretty in Pink – Flamingos2024-06-20T12:49:55+02:00

Aus Zwei mach Vier – Paka-Nachwuchs

„Nachwuchs im Zoo ist immer schön“, findet Alexandra Japes, „besonders freuen wir uns aber natürlich, wenn dieser Nachwuchs das Ergebnis unserer tiergärtnerischen Bemühungen ist.“ Die Pressesprecherin des Zoo Neuwied erklärt: „Es gibt gerade unter den Säugetieren Tiere, über die in der Zoowelt so viel Wissen vorhanden ist und die so unkompliziert in ihrem Sozialverhalten sind, dass fast automatisch Nachwuchs entsteht, wenn man ein männliches und ein weibliches Tier im fortpflanzungsfähigen Alter zusammenbringt. Dann gibt es aber auch Tiere, die bei der Partnerwahl sehr wählerisch sind und bei denen viele Faktoren, die nur sie selbst kennen, genau stimmen müssen, damit es überhaupt zur Paarung kommt. Dazu gehören neben vielen Vögeln und Reptilien auch einige Kleinsäuger. So wie unsere Pakas.“ Die Biologin steht in der Prinz Maximilian zu Wied-Halle, dem Südamerikahaus des Zoo Neuwied, und schaut vier rötlichbraunen Tieren mit hellen Flecken beim Verspeisen einer bunten Obst- und Gemüsemahlzeit zu. „Auch wenn sie in Größe und Färbung entfernt an Frischlinge erinnern, gehören sie zu den Nagetieren. Pakas pflegen in ihrer südamerikanischen Heimat einen sogenannten ‚Fission-Fusion‘-Lebensstil, das heißt, sie streifen bei der Futtersuche als Einzelgänger umher und treffen sich nur zum Schlafen mit ihren Artgenossen. Vielleicht ist das [...]

Aus Zwei mach Vier – Paka-Nachwuchs2024-06-20T12:54:32+02:00

Neuzugang bei den Katzenbären

Noch etwas schüchtern streckt sich die flauschige, rotbraune Nase aus der geöffneten Tür der Transportbox und erkundet schnüffelnd die Lage. Max Birkendorf hat keinen Zeitdruck: „Bei Vergesellschaftungen, also einer Zusammenführung von Tieren, die sich noch nicht kennen, bestimmen die Tiere das Tempo. Jedes Individuum hat seinen eigenen Charakter, manche preschen aus ihrer Transportkiste in die Anlage, andere verbringen noch mehrere Stunden in der geöffneten Kiste und trauen sich erst nachts heraus. Würden wir in dieser Situation das Tier unter Druck setzen, wäre das ein ganz schlechter Start.“ Katzenbär-Weibchen Laya darf ihre ersten Schritte ins neue Zuhause selbstbestimmt machen – und klettert dann auch nach anfänglichem Zögern mit zunehmendem Selbstbewusstsein zügig ins Geäst der hohen Platane, die im Katzenbär-Gehege des Zoo Neuwied steht. Kurator Birkendorf erklärt: „Laya wurde 2022 im Zoo Boras in Schweden geboren, und kam letzte Woche zu uns. Unser altes Zuchtweibchen ist vor einem Jahr verstorben und wir freuen uns, dass Männchen Jaques nun wieder eine Partnerin hat.“ Die ersten Tage nach ihrer Ankunft hatte Laya in einem Gehege hinter den Kulissen verbracht, um sich abseits vom Besuchertrubel vom Transport zu erholen, bevor sie nun ihr neues Gehege kennenlernen durfte – und ihren [...]

Neuzugang bei den Katzenbären2024-06-20T12:43:52+02:00

Echte Stars im Zoo Neuwied

Zwischen Ästen und Blattwerk hüpfen zwei weiße Vögel umher, stellen gelegentlich ihre Federhaube auf, geben melodische Rufe von sich und lassen einander nicht aus den Augen, welche von leuchtend blauer, unbefiederter Haut umgeben sind. Beobachtet wird das Pärchen von Maximilian Birkendorf, der im Zoo Neuwied als Kurator arbeitet und auch für die Balistare zuständig ist, die in der unteren Etage des Exotariums zusammen mit Segelechsen und Dickkopfschildkröten im Großraumterrarium leben. „Natürlich stehe ich nicht den ganzen Tag herum und beobachte meine Vögel“, lacht er, „schön wär’s! Aber bei den Balistaren haben wir kürzlich ein neues Weibchen bekommen, und da ist es wichtig, in den ersten Wochen genau hinzuschauen um herauszufinden, ob die Chemie zwischen den Partnern stimmt.“ Birkendorf ist zufrieden mit dem, was er sieht – und das ist auch gut so: „Der Balistar ist einer der am stärksten bedrohten Vögel der Welt. Dieser Singvogel kommt in der Natur nur auf der Insel Bali vor, und ist durch dieses sehr kleine Verbreitungsgebiet extrem anfällig für Lebensraumzerstörung. Außerdem werden in Indonesien nicht nur mit enormer Geschwindigkeit die Trockenwälder abgeholzt, die sein natürlicher Lebensraum sind, sondern auch viele Vögel illegal für den Heimtiermarkt gefangen, da der Besitz [...]

Echte Stars im Zoo Neuwied2024-06-20T12:38:44+02:00

Schick in Schale geworfen

Ostern steht vor der Tür und in den Geschäften sind Eier -speziell die mit weißer Schale, die man gut färben kann- gefragt wie nie. „Das haben viele der Eier, die unsere Vögel hier im Zoo legen, gar nicht nötig“, behauptet Biologin Alexandra Japes. „Rein weiße Eier sind bei Wildvögeln eher die Ausnahme als die Regel. In der Natur sind die Eier der meisten Vögel an die Umgebung angepasst, um besser getarnt zu sein – denn Eier stehen bei sehr vielen Tieren als nahrhafte Leckerbissen auf der Speisekarte. Weiße Eier sind daher vor allem bei Höhlenbrütern wie Meisen oder Papageien zu finden, deren Eier ohnehin nicht zu sehen sind.“ Die Eier vieler Vögel, die ihr Nest in Hecken oder zwischen Sand und Steinen anlegen, sind in den Farben der Umgebung gesprenkelt. Emueier sind dunkelgrün gefärbt und somit im Gras, wo die australischen Laufvögel bevorzugt brüten, kaum auszumachen. Ebenfalls grün, aber viel heller und glänzend wie Glas, sind die Eier der Schopftinamus. „Wenn diese Färbung jedoch der Tarnung dienen soll, dann scheint das Gras im südamerikanischen Lebensraum der Tinamus deutlich heller zu sein als in Australien“, lacht Japes. „Tarnung ist auch nicht der einzige Faktor, der über [...]

Schick in Schale geworfen2024-04-02T11:31:01+02:00

Bunt, bezaubernd und bedroht – Prachtloris

In den vielstimmigen Chor aus Gezwitscher, Krächzen und Pfeifen, der dem Besucher am Avimundo, dem Vogelhaus des Zoo Neuwied, entgegenschallt, mischt sich seit einigen Wochen eine neue Stimme, beziehungsweise gleich zwei: Ein Pärchen Prachtloris ist Anfang Februar mit ins Gehege der Beos eingezogen. Mit den Beos teilen die farbenprächtigen Papageien nicht nur ihren natürlichen Lebensraum, der in Indonesien liegt, sondern leider auch ihren Bedrohungsstatus. Beide Arten werden von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „bedroht“ eingestuft. Wie bei den meisten Tieren ist Lebensraumzerstörung ein Hauptgrund, im Falle der Vögel ist jedoch der illegale Wildfang für den weltweiten Heimtiermarkt ein weiterer, gravierender Faktor. „Sowohl Beos als auch Prachtloris sind äußerst stimmbegabt und verfügen über ein sehr breites Lautrepertoire“, weiß Vogelkurator Maximilian Birkendorf. „Das macht sie -leider- für viele Menschen als Haustier attraktiv, da man ihnen auch die Imitation menschlicher Stimmen beibringen kann. Bei uns dürfen sie ihr ganz natürliches Verhalten ausleben und ohne menschliche Beeinflussung krächzen und pfeifen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.“ Die auch als Gelbmantelloris bekannten Papageien leben im Zoo wie auch in der Natur paarweise und verhalten sich Artgenossen gegenüber territorial. Die artfremden Beos hingegen stören sie als Mitbewohner überhaupt nicht: „Die schwarzen Beos [...]

Bunt, bezaubernd und bedroht – Prachtloris2024-04-02T11:26:27+02:00

Auf Wiedersehen, Seehunde!

Es ist ein feucht-kalter Morgen Anfang März und ein leichter Geruch nach feuchtem Schlick liegt in der Luft. Kurator Daniel Waked steht am Rand des leeren Seehundbeckens im Zoo Neuwied und atmet erleichtert aus: „Dieser Transport hat mir im Vorfeld schlaflose Nächte bereitet. Es gab so viele Aspekte, die wir zwar gut geplant hatten, bei denen wir uns aber auch auf Unwägbarkeiten haben einstellen mussten. Da es jetzt so reibungslos geklappt hat und alle Beteiligten so gut zusammengearbeitet haben, fällt mir gerade eine große Last von den Schultern.“ Seit Sieben Uhr morgens war Waked mit dem Zoo-Team im Einsatz, um den Abtransport der sechs Neuwieder Seehunde in den Wildlands Zoo im niederländischen Emmen durchzuführen. Der Auszug der Seehunde gibt den Startschuss für den Abbruch und anschließenden Neubau der Seehundanlage, welche aus dem Jahr 1996 stammt und nicht mehr zeitgemäß ist. Nachdem der ursprünglich geplante Beginn der Arbeiten im November 2023 aufgrund gestiegener Kosten verschoben werden musste, konnte mit der endgültigen Finanzierungszusage der Else Schütz Stiftung, die den Löwenanteil der Baukosten übernimmt, Ende Februar das „Go“ gegeben werden. „Normalerweise versuchen wir vor einem Transport, die Tiere darauf zu trainieren, freiwillig in die Transportkisten zu gehen, um [...]

Auf Wiedersehen, Seehunde!2024-04-02T11:15:33+02:00

Kleine Raubtiere ganz groß!

Zu Mardern haben die meisten Menschen ein ambivalentes Verhältnis: schöne Tiere, aber sie sollen sich doch bitte von den Autos fernhalten. „Dabei geht von den acht einheimischen Arten aus der Familie der Marder gerade mal eine gelegentlich an Autokabel, nämlich der Steinmarder“, weiß Maximilian Birkendorf. Der gelernte Tierpfleger arbeitet als Kurator im Zoo Neuwied und kennt auch den Grund für das Durchbeißen der Kabel: „Alle Marderartigen halten sich gern in Nischen und Höhlen auf, worunter bei den in Menschennähe lebenden Steinmardern eben auch Motorhauben zählen. Und sie sind sehr territoriale Tiere, die ihr Revier durch Duftmarkierungen kennzeichnen und keine Eindringlinge dulden. Wenn das Auto regelmäßig in zwei unterschiedlichen Marderrevieren parkt, beispielsweise zuhause und auf der Arbeit, dann versuchen die Revierinhaber die vom Rivalen gesetzten Markierungen zu zerstören - und dabei werden dann halt dummerweise auch Kabel oder Bremsschläuche in Mitleidenschaft gezogen.“ Neben dem Steinmarder und dem Baummarder zählen auch Hermelin, Iltis und Wiesel zu den einheimischen Musteliden, wie die Marderartigen wissenschaftlich heißen, ebenso wie der Fischotter und der Dachs, der größte deutsche Vertreter der Familie. „Unsere Dachsbrüder Helmut und Micha müssten bald wieder aus ihrer Winterruhe erwachen. Da sie dann besonders hungrig sind, werden sie [...]

Kleine Raubtiere ganz groß!2024-02-22T11:03:59+01:00

Skinke – eine schrecklich glatte Familie

Wer an Echsen denkt, dem fallen vermutlich Leguane und Warane ein; Familien, in denen es große, beeindruckende Arten gibt. Auch Geckos, die Zootiere des Jahres 2024, sind den meisten ein Begriff, ebenso wie Eidechsen, von denen auch einige wenige Arten in Deutschland heimisch sind. Aber Skinke? „Von Skinken haben viele Menschen noch nie etwas gehört, dabei bilden sie mit über 1700 Arten die größte Familie unter den Echsen“, weiß Thorben Maur. Als Revierleiter des Neuwieder Exotariums kennt er sich aus mit Reptilien und pflegt gleich mehrere Arten Skinke. „Vielleicht sind Skinke deshalb vergleichsweise unbekannt, weil es unter ihnen kaum Vertreter gibt, die größer als 35cm werden, und weil sie eine eher zurückgezogene Lebensweise führen“, vermutet der Tierpfleger. Der bekannteste Vertreter unter den Skinken ist wohl der australische Blauzungenskink, der ein beliebtes Terrarientier ist und mit bis zu 55cm Gesamtlänge zu den größten Skinken zählt. Noch größer wird der auch als Wickelskink bekannte Salomonen-Riesenskink, der ebenso wie der Blauzungenskink im Obergeschoss des Exotariums zu finden ist. Bei beiden Arten kann man gut erkennen, warum die Skinke auch „Glattechsen“ genannt werden: Ihre Schuppen sind sehr glatt und glänzend. „Zumindest bei den allermeisten“, grinst Thorben Maur, „bei den [...]

Skinke – eine schrecklich glatte Familie2024-02-16T09:18:33+01:00

Kinderstube für Kriechtiere

Wer Im Februar aus dem nass-kalten Wetter ins Exotarium des Zoo Neuwied kommt, betritt eine andere Welt: Angenehm warme 22° Grad, helles Licht und leises Wasserplätschern begrüßen den Besucher. In den üppig bepflanzten Terrarien verstecken sich große Warane und Leguane, Riesenschlangen liegen zusammengerollt in künstlichen Höhlen und Krokodilkaimane dösen im Sand oder am Grund ihres mit Wasserpflanzen bedeckten Beckens. „Hier im Exotarium achten wir sehr darauf, in den Schauterrarien den natürlichen Lebensraum der Tiere möglichst naturgetreu nachzubilden“, sagt Obertierpfleger David Otte. „Dadurch können sich auch die Bewohner gut in der Bepflanzung oder sonstiger Terrarieneinrichtung verstecken – Der Betrachter muss oft ein bisschen suchen, bis er die Tiere entdeckt – das macht einen Besuch im Exotarium so spannend, und dadurch halten sich die Leute hier auch länger auf, besonders im Winter, wenn es draußen ungemütlich ist.“ Es gibt jedoch einen Bereich im Exotarium, wo die Gehege kleiner und einfacher strukturiert sind. „Hinter dieser Tür liegt der sogenannte „Hinter den Kulissen“-Bereich“, erklärt Otte und öffnet die Tür mit seinem dicken Schlüsselbund. „Er ist Futterküche und Lagerraum für Futtermittel und Materialien und außerdem gibt es hier zahlreiche kleine Terrarien.“ Der Tierpfleger deutet auf viele Glaskästen, die sich auf [...]

Kinderstube für Kriechtiere2024-02-16T09:10:56+01:00
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